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Gemeinsam Aufwind nutzen!

22 Bürgermeister unterschrieben Aktions- und Finanzverbund „Windenergie“

aufwind ortsbuergermeister

Im Sitzungssaal der Verbandsgemeinde Wallmerod fand ein historisches Ereignis statt: Alle 21 Ortsbürgermeister waren der Einladung von VG-Bürgermeister Klaus Lütkefedder gefolgt und zur Ortsbürgermeister-Konferenz gekommen. Grund dafür war die Vertragsunterzeichnung des Aktions- und Finanzverbunds „Windenergie“ - „Aufwind nutzen!“ der Verbandsgemeinde Wallmerod und ihrer Ortsgemeinden.

Intensive Beratungen

„In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir uns alle intensiv mit dem Thema Windenergie beschäftigt“, so Lütkefedder. „Wir wollten zunächst eine Regelung so treffen, dass alle Ortsgemeinden von zukünftigen Einnahmen aus der Windenergie profitieren können“, erläuterte er den Vorteils- und Lastenausgleich. Sinn der Regelung sei es, aufgrund der gemarkungsübergreifenden Wirkung der Windkraftanlagen neben den direkt betroffenen Standortgemeinden auch die sonstigen verbandsangehörigen Ortsgemeinden, auf deren Gemarkung keine Windkraftanlagen errichtet werden können, an den Einnahmen aus der Windenergienutzung angemessen zu beteiligen. Er sei froh und glücklich über die Solidarität unter den Ortsgemeinden, und dass gerade bei diesem schwierigen Thema eine einvernehmliche Einigung erzielt werden konnte.

„Die Verbandsgemeinde Wallmerod ist wohl die einzige VG im Westerwaldkreis, die bisher einen Finanzausgleich über alle Ortsgemeinden hinbekommen hat“, hob Lütkefedder hervor und verwies auf die Initiative „Leben im Dorf - Energie mitten drin“. Sein Dank galt seinen beiden Mitarbeitern Christoph Gläßer und Mario Steudter, die ihn bei der Erarbeitung des Aktions- und Finanzverbunds „Windenergie“ - „Aufwind nutzen!“  tatkräftig unterstützten.

Auswirkung aufs Landschaftsbild

Spannend werde die Angelegenheit in den nächsten Monaten, wenn über mögliche Standorte für Windkraftanlagen und den Flächennutzungsplan diskutiert und entschieden werde. Allen sei klar, dass sich mit neuen Anlagen das Landschaftsbild für die nächsten Jahrzehnte verändern werde. „Alle Bürgermeister und Ratsmitglieder sind sich ihrer Verantwortung bewusst, das haben mir die Beratungen in den Gemeinden gezeigt“, schloss Lütkefedder seine Ausführungen.

Im Bereich der VG Wallmerod sind bereits vier Windräder vorhanden. Hiervon liegen drei Anlagen im Bereich der Konzentrationsfläche, des im Dezember 2004 in Kraft getretenen, steuernden Teilflächennutzungsplanes Windenergie. Außerhalb dieser Konzentrationsfläche sind Windkraftanlagen derzeit nicht zulässig. Vor Genehmigung und Errichtung weiterer Windkraftanlagen, die nur auf Konzentrationsflächen (Windpark mit mindestens drei Windkraftanlagen) möglich sind, ist formal die Fortschreibung bzw. Ergänzung des steuernden Flächennutzungsplanes durch die VG Wallmerod durchzuführen.

aufwind unterzeichnung

22 Bürgermeister unterschrieben Aktions- und Finanzverbund „Windenergie“

Einnahmen gerecht verteilen

Die Einnahmen und Aufwendung der Ortsgemeinden sind nunmehr vertraglich geregelt und sollen gerecht verteilt werden. Den Ortsgemeinden verbleiben die Einnahmen aus Entschädigung, insbesondere für Grunddienstbarkeiten, Wege- und Leistungsrechte sowie Abgaben und Steuern. Von den Pachteinnahmen für Windkraftstandorte bringt die anspruchsberechtigte Ortsgemeinde 40 Prozent in die Verteilung ein. Von dieser Verteilungsmasse werden 50 Prozent zu gleichen Teilen an alle Ortsgemeinden ausgezahlt. Die anderen 50 Prozent nach der jeweiligen Einwohnerzahl im Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl der beteiligten Ortsgemeinden. Maßgebend ist der Hauptwohnsitz zum 30. Juni des jeweiligen Jahres. Die Verteilungsmasse wird über ein zentrales Buchungskonto bei der VG Wallmerod abgerechnet. Die Auszahlung erfolgt am 30. November eines jeden Jahres.