Aktionsprogramm 2030 ist konzipiert
Klimaschutzmanager der VG Wallmerod soll im Sommer seine Arbeit aufnehmen
Mit dem „Aktionsprogramm 2030“ will die Verbandsgemeinde Wallmerod in punkto Klimaschutz, Energie und Mobilität voll durchstarten. Nachdem der Verbandsgemeinderat Ende 2020 die Verwaltung beauftragt hatte, ein entsprechendes Programm zu entwickeln, stellte Bürgermeister Klaus Lütkefedder jetzt die Konzeption vor. Eingeflossen sind Erfahrungen aus dem Aktionsprogramm „Energie 2020“, die Empfehlungen des Klimaschutzkonzeptes sowie die Ergebnisse des Barcamps „Mobilität“. Das Programm soll organisatorisch so umgesetzt werden, dass die relevanten Gremien der Verbandsgemeinde sowie der Ortsgemeinden eingebunden werden. Zur Umsetzung werden in der mittelfristigen Finanzplanung Haushaltsmittel von mindestens 1 Million Euro bereitgestellt. Des Weiteren hatte der VG-Rat festgelegt, dass eine „Initiative Ladestationen E-Auto und E-Bike in der VG Wallmerod“ in das Aktionsprogramm 2030 eingebunden wird – und ebenso der Klimaschutzmanager in die Konzeption integriert werden solle.
Ursprünglich sollte der Klimaschutzmanager bereits zum 1. April eingestellt werden. Auf die ausgeschriebene Stelle gab es 22 Bewerber, teilte Lütkefedder mit und erklärte: „Ich bin zuversichtlich, dass wir jetzt den Bewilligungsbescheid bekommen. Wir peilen jetzt eine Einstellung zum 1. Juli an.“ Eine Anstellung sei zunächst auf drei Jahre befristet, dann werde man schauen, wie es weitergeht. Dabei geht es um Gesamtkosten von rund 209 000 Euro, wozu es Zuschüsse von rund 156 573 Euro (75 Prozent) gibt, sodass die VG selbst einen Anteil von circa 52 000 Euro zu tragen hat. Die Gesamtkosten ergeben sich aus den Personalkosten plus Sachausgaben. Der Klimaschutzmanager wird eine Reihe von Arbeitsschwerpunkten zu beackern haben. Da geht es um Energiemanagement und - beratung, also Energiecontrolling in allen öffentlichen Einrichtungen, um die Motivation, Energiesparmaßnahmen in privaten Haushalten und Unternehmen umzusetzen, sowie Fotovoltaikanlagen zu errichten. Der Klimaschutz soll in den Flächennutzungsplan und in Bebauungspläne einbezogen werden. Eine weitere Aufgabe wird sein, vorhandene Mobilitätsangebote zusammenzuführen und passgenau zu ergänzen, also eine vernetzte Mobilität zu schaffen, führte Lütkefedder weiter aus. Schließlich geht es auch um Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung in Sachen Klimaschutz, die zu organisieren sind.
Die Stelle eines Klimaschutzmanagers einzurichten, das Thema Klimaschutz in der Verwaltung und den Planungsprozessen zu verankern, das gehört zu dem integrierten Klimaschutzkonzept, dessen grundsätzliche Ausrichtung vom VG-Rat bereits im September 2018 beschlossen wurde. Weitere Standbeine sind Maßnahmen in privaten Haushalten (wie dem Ausbau eines Vor-Ort-Energieberatungsangebotes für Privathaushalte und die energetische Quartierssanierung) sowie in den öffentlichen Einrichtungen. Ebenso sind Verkehr und Mobilität im Blick – etwa mit dem Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur oder dem sukzessiven Aufbau von Mobilitätsstationen. Geprüft werden sollen beispielsweise zudem, welche Fotovoltaik-Potenziale es auf Dachflächen und Freiflächen gibt (Sektor erneuerbare Energie/Stromerzeugung).
Nachdem Lütkefedder die Konzeption vorgestellt hatte, empfahlen der Ausschusses für Dorfentwicklung, Demografie, Jugend und Soziales gemeinsam mit dem Umweltbeirat (bei einer Stimmenthaltung) dem Verbandsgemeinderat, die vorgeschlagene Konzeption zum Aktionsprogramm 2030 umzusetzen.
Biodiversitätskonzept wird derzeit erarbeitet
Noch in den Kinderschuhen steckt das Biodiversitätskonzept der Verbandsgemeinde (VG) Wallmerod, das ebenfalls vom VG-Chef Klaus Lütkefedder vorgetragen wurde. Ausgangspunkt ist die Überlegung, Blühflächen auf verbandsgemeindeeigenen Flächen zu schaffen. Dazu regte Marcel Weidenfeller vom Umweltbeirat an, dabei Fachleute zu Rate zu ziehen, denn bei Blühflächen könne vieles schiefgehen. Erst einmal müsse man genau schauen, um welche Flächen es überhaupt gehe und dann für jede einzelne konkret entscheiden. Das sei genau der Weg, den die Verbandsgemeinde gehen wolle, erklärt Lütkefedder. „Wir verfolgen eine Strategie für die gesamte Verbandsgemeinde, um die Flächen zu ermitteln. Dann sagen wir, was an welcher Stelle gemacht werden soll und erarbeiten (und dokumentieren) die Umsetzungsvorschläge. Dabei werden die Ortsgemeinden oder auch die Schulen mit eingebunden werden.“ bau
Westerwälder Zeitung, Angela Baumeier